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        Gerd Müller

        3. November 1945, Nördlingen († 15. August 2021)
        Sturm

        Stationen als Spieler:
        1963-1964 TSV 1861 Nördlingen
        1964-1979 FC Bayern München
        1979-1981 Fort Lauderdale Strikers
        1981-1982 Smith Brothers Lounge

        Verein:
        427 Spiele, 365 Tore (Bundesliga)
        113 Spiele, 71 Tore (North American Soccer League, USA)

        Erfolge:
        Deutscher Meister: 1969, 1972, 1973, 1974
        DFB-Pokalsieger: 1966, 1967, 1969, 1971
        Weltpokalsieger: 1976
        Europapokalsieger der Landesmeister: 1974, 1975, 1976
        Europapokalsieger der Pokalsieger: 1967

        Nationalmannschaft:
        62 Spiele, 68 Tore
        Weltmeister: 1974
        WM-Dritter: 1970
        Europameister: 1972

        „Ohne den Gerd Müller säßen wir alle nicht hier“, warf Franz Beckenbauer in einer Aufsichtsratssitzung des FC Bayern München einmal in die Runde. Damit war und ist fast alles gesagt. In Zahlen ausgedrückt liest sich das so: 365 Tore in 427 Bundesligaeinsätzen, 79 Treffer im DFB- und 66 im Europapokal. Alle für die Münchener. Dazu erzielte Gerd Müller unglaubliche 68 Tore in lediglich 62 Länderspielen. Ihm gelangen 40 Treffer in einer Bundesliga-Saison, nur er und Robert Lewandoski errangen insgesamt sieben Mal den Titel des Torschützenkönigs, zwischen 1966 und 1978 schoss er pro Spielzeit nie weniger als 20 Tore, dabei fünf Mal mindestens 30.

        Gerd Müller ist bis heute der Inbegriff des Torjägers und die Personifizierung der Redewendung „Tore aus allen Lagen“. Ob im Sitzen oder im Liegen, stolpernd oder fliegend, Müller war immer zur Stelle, wenn nur der Hauch einer Torchance durch den gegnerischen Strafraum wehte. So auch bei seinem wichtigsten Treffer unter den zahllosen entscheidenden:
        Im WM-Endspiel 1974 läuft die 43. Minute. Zwischen Deutschland und den Niederlanden steht es 1:1. Rainer Bonhof setzt sich auf dem rechten Flügel durch. Jetzt gilt es, den Ball irgendwie nach innen zu bringen. So gerät auch die Flanke. Weniger präzise als vielmehr in dem Wissen, dass sie den besten Abnehmer der Welt schon finden wird. Die Situation mündet in einem typischen Müller-Tor. Ballannahme, kurze, unnachahmliche Drehung, fast gleichzeitig der Schuss. 2:1! Deutschland wird Weltmeister.

        Seine Treffsicherheit brachte ihm den martialischen Spitznamen „Bomber der Nation“ ein. Als König der Torschützen ist er bis heute das Maß aller Dinge. Müller steht für den Mittelstürmer der klassischen Prägung, wie es ihn im heutigen Fußball kaum noch gibt. Ein echter Neuner. „Wenn er in der heutigen Zeit spielen würde“, sagt Franz Beckenbauer, „würde der Gerd Müller 80 Saisontore schießen.“ Somit könnte wohl nur er selbst noch einmal zur Gefahr seiner ewigen Tor-Rekorde werden.

        Die HALL OF FAME des deutschen Fußballs ist auf Initiative des Deutschen Fußballmuseums gegründet worden. Im November 2018 und Januar 2019 haben führende Sportjournalistinnen und Sportjournalisten die Gründungsmannschaften der Männer und Frauen gewählt. Die Jurymitglieder waren aufgerufen, ihre Spieler- und Trainerpersönlichkeiten des deutschen Männer- und Frauenfußballs zu berufen. Genannt werden durften Spielerinnen und Spieler, die für deutsche Auswahlmannschaften spielberechtigt waren und deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt. Die HALL OF FAME würdigt die größten Legenden des deutschen Fußballs erstmals zentral an einem Ort. Sie ist Teil der Dauerausstellung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Am 1. April 2019 eröffnet, ist so eine dauerhafte Pilgerstätte für alle Fußballfans entstanden. Die Jury entscheidet im jährlichen Rhythmus über weitere Neuaufnahmen aus dem Männer- und Frauenfußball.

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