Löw und das Fußballmuseum - eine starke Beziehung

Jogi Löw tritt ab. Wir blicken auf seine zahlreichen Besuche im Deutschen Fußballmuseum zurück.

Nun geht Jogi Löw nach der Europameisterschaft in diesem Sommer von Bord. Eineinhalb Jahrzehnte war er dann als Bundestrainer verantwortlich für das Wohl und Wehe des deutschen Fußballs. Seine Zeit als Assistent von Jürgen Klinsmann hinzugerechnet stand er sogar insgesamt 17 Jahre in Diensten der Nationalmannschaft. Somit ist er Mitinitiator des Sommermärchens 2006, Förderer eines neuen Spielstils, auf diese Weise Totengräber des Rumpel-Fußballs und vor allem natürlich Weltmeistertrainer.

Den besten Fußball unter seiner Regie spielte die Nationalmannschaft wohl bei der WM 2010 in Südafrika, als sie mit Dynamik und Spielfreude bis ins Halbfinale stürmte. Als WM-Dritter nahm die von Löw geformte goldene Generation um Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski schließlich Anlauf auf den ultimativen Triumph beider WM 2014 in Brasilien. Der Titel in Südamerika bildet zweifellos den absoluten Höhepunkt der Ära Löw und erwies sich als wunderbare Vorlage für den Startschuss des Deutschen Fußballmuseums.

Als die neue Erlebniswelt des deutschen Fußballs im Oktober 2015 in Dortmund ihre Pforten öffnete, ließ es Jogi Löw sich nicht nehmen, die WM-Siegertrophäe persönlich vorbeizubringen. Der goldene Pokal verleiht seither der Ausstellung strahlenden Glanz. Schon zuvor und auch in den Jahren danach zeigte der Bundestrainer immer wieder seine besondere Verbundenheit zum Deutschen Fußballmuseum. Bereits 2011 übergab er für die Ausstellung, die damals noch in grober Planung war, Museumsdirektor Manuel Neukirchner seinen blauen Glückspullover.

Das aus Kaschmir gefertigte Kleidungsstück trug Löw 2010 in Südafrika bei den erfolgreichen WM-Vorrundenspielen gegen Australien und Ghana sowie bei den begeisternden Begegnungen gegen England (Achtelfinale) und Argentinien (Viertelfinale) und wurde so zum Talisman für die deutsche Nationalelf. Weitere persönliche Leihgaben, mit denen sich der 61-Jährige im Fußballmuseum verewigt hat, sind unter anderem seine Auszeichnung zum Welttrainer des Jahres 2014 und ein Schwert, das ihm in Brasilien in der Nähe des WM-Quartiers Campo Bahia angesiedelte Pataxó-Indianer als Glücksbringer überreicht haben. Sogar als Schauspieler ist Löw in der Ausstellung präsent. In einem eigens für das 3D-Kino produzierten Film philosophiert er im Zwiegespräch mit seinem virtuell zum Leben erweckten Ur-Vorgänger Sepp Herberger über Strategien des erfolgreichen Fußballs.

Darüber hinaus war das Deutsche Fußballmuseum für den Bundestrainer immer ein idealer Ort, um über die Lage der Nationalmannschaft zu sprechen. Ob im Vorfeld des „Abschiedsspiels“ von Lukas Podolski 2017, der Bekanntgabe des WM-Kaders 2018 oder ein Jahr später anlässlich des Länderspiel-Klassikers gegen Argentinien, als er in den Ausstellungsräumlichkeiten jeweils die Pressekonferenzen abhielt.
Schon bei der Richtfest-Veranstaltung im März 2014 hatte der Bundestrainer dem Deutschen Fußballmuseum ein schönes Kompliment gemacht: Die Bilder und Impressionen der damals entstehenden Dauerausstellung wollte Löw in der Vorbereitungsphase auf die WM 2014 der Nationalmannschaft als „Motivationsspritze“ vorführen. Die hat bekanntermaßen hervorragend gewirkt.

Mit seinem freiwilligen Rückzug verlässt Jogi Löw die Nationalmannschaft – so  heißt es in den Medien – durch den Vordereingang. Die Tür des Deutschen Fußballmuseums steht ihm immer offen.

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