Fritz Löb

Geboren am 13.01.1909 in Nürnberg, Deutschland
Gestorben am 08.05.1945 in Majdanek
Ermordet im Holocaust
Spieler

Mit 12 Jahren trat der Kaufmannssohn Fritz Löb am 1. April 1921 in die Fußballabteilung des 1. FCN ein. Wie die meisten jüdischen Mitglieder wurde er am 30. April 1933 aus der Mitgliederliste gestrichen.

Zusammen mit seinen vier Jahre jüngeren Bruder Rudolf ging Fritz Löb nach Frankreich. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs datiert die Emigration auf den 7. Oktober 1938. Laut Memorial de la Shoah verließen Fritz Löb und sein Bruder Rudolf schon 1936 Deutschland in Richtung Frankreich. Dort engagierten sie sich in der Fremdenlegion, um die französische Staatsbürgerschaft zu erhalten.

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde ihr Vater, Simon Löb, von SA-Schlägertrupps ermordet. Der 63-jährige Kaufmann wohnte mit seiner Frau Emilie geb. Seidenberger in der Mittleren Pirckheimerstr.22. Er war den Eindringlingen entgegentreten und musste seinen Mut mit dem Leben bezahlen. Die SA-Männer stießen ihn die Haustreppe hinunter und traten mit ihren Stiefeln solange auf ihn ein, bis er tot war. Seine 53-jährige Frau Emilie warf sich schützend über ihn und wurde durch Tritte an den Kopf schwer verletzt

Sie floh 1939 nach Frankreich und lebte in Carcassone (Aud). 1942 kehrten Fritz und Rudolf zu ihrer Mutter nach Carcassone zurück. Die beiden Brüder wurden auf den Straßen der Stadt verhaftet und in Drancy interniert. Von dort wurden sie am 6. März 1943 zusammen mit 996 Juden mit dem Konvoi 51 nach Majdanek deportiert. Am 8. Mai 1945 wurden Fritz und Rudolf Löb für tot erklärt.

Ihre Mutter überlebte die Schoah untergetaucht in Frankreich und wanderte nach Kriegsende in die USA aus. Sie kam per Schiff von Le Havre aus am 29. Januar 1947 in New York an, wo sie 1970 verstarb.

Vier Stolpersteine erinnern in der Pirckheimerstr. 32 in Nürnberg an das Schicksal der Familie.

Autor: Bernd Siegler

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