1921 erhielt Siegfried Prager das begehrte silberne Ehrenzeichen des 1. FCN für besondere Verdienste in Sport und Verwaltung. Vom damaligen Vereinsvorsitzenden Dr. Hans Schregle wurde er in der Festschrift zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins gerühmt, „sich in aufopfernder Weise die Sache der Jugendpflege zu eigen gemacht“ zu haben.
1920 war Prager zum stellvertretenden Leiter des Spielausschusses gewählt worden. Welche Funktionen und Aufgaben er im FCN darüber hinaus übernommen hat, ist nicht bekannt. Es ist davon auszugehen, dass Prager wie die anderen Club-Mitglieder im April 1933 aus dem Verein ausgeschlossen wurde. In der Mitgliederkartei fehlt jedoch sein Name.
Prager firmierte im Adressbuch der Stadt Nürnberg 1935 als “Reisender”. Bis 1936 war er Geschäftsführer einer Nürnberger Tabakwarengroßhandlung. 1940 wurde in der Festschrift zum Vereinsjubiläum sein Name neben vier anderen jüdischen Mitgliedern aus der Liste der Träger des silbernen Ehrenzeichens getilgt. In der Festschrift zehn Jahre später taucht er wieder auf.
Siegfried Prager konnte mit seiner Frau Maria Helene (geb. Claßen) sowie seinem Sohn Michael noch am 23. Juni 1941 in die USA emigrieren. Eigentlich hatte die Familie schon im April 1941 auswandern wollen, Prager musste jedoch in Nürnberg bleiben. Zwei Monate später gelang dann die Ausreise.
Seine Einzugsregistrierungskarte der US Army für den Zweiten Weltkrieg wurde 1942 ausgestellt. Zu der Zeit arbeitete Prager im Newark Beth Israel Hospital in New Jersey. Bis zu seinem Tod im Mai 1966 lebte er in Elizabeth Union, New Jersey (USA).