Dr. Walter Tachau

Geboren am 30.04.1897
Spieler, Vorstandsmitglied

Der Rechtsanwalt Dr. Walter Tachau war seit 1910 Mitglied des Hamburger FC 1888, einem der Gründervereine des Hamburger SV. Er war ein „guter Fußballer und Leichtathlet“ (Skrentny 2012). Ende der 1920er Jahre war Tachau sogar Mitglied des HSV-Vorstandes.

Nachdem er noch 1939 den früheren HSV-Präsidenten Emil Martens vor Gericht verteidigt hatte, verlor er im Jahre 1940 seine Zulassung als Rechtsanwalt. In einem Strafverfahren gegen seinen Bruder Harald war bekannt geworden, dass auch Walter Tachau jüdischer Herkunft war. Er war im christlichen Glauben aufgewachsen und zum christlichen Glauben konvertiert. Aber das hatte nach den nationalsozialistischen Rassengesetzen keine Bedeutung. 1941 wurde die ursprünglich dreijährige Zuchthausstrafe in eine Gefängnisstrafe umgewandelt, die nach einem Jahr ausgesetzt wurde. Die letzten Kriegsjahre gelang es Tachau, unter dem Namen Curt Schröder in Wien und Innsbruck unterzutauchen.  Am 13. August 1945 erhielt er wieder seine Zulassung als Rechtsanwalt. Der HSV ernannte ihn zu seinem Ehrenmitglied.

Autor: Lorenz Peiffer, Henry Wahlig

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