Von 47 Sitzungen des Fußballausschusses von Alemannia Aachen in der Saison 1932/1933 war Erich André bei 41 Sitzungen anwesend. André, spätestens seit 1919 im Verein und Bankkaufmann von Beruf, durfte an den restlichen Sitzungen nicht mehr teilnehmen. Wie die anderen jüdischen Mitglieder verließ er bereits im Frühjahr 1933 den Verein unter ungeklärten Umständen.
Der langjährige Betreuer der ersten Herrenmannschaft wollte nach England fliehen. Sein Weg führte ihn von Aachen zunächst für ein halbes Jahr in das belgische Verviers, wo er einen Englischkurs absolvierte; doch gelang es ihm nicht, in Belgien einen Aufenthaltstitel zu erlangen. Zunächst ging er nach Aachen zurück, floh dann aber im Ende September 1939 nach Antwerpen und ersuchte um Asyl. In seinem Gesuch gab er an, vom 10. bis 12. November 1938 von der Gestapo inhaftiert und gefoltert worden zu sein. Eine Einreisegenehmigung für England war nun zwar in seinem Besitz, aber er schaffte es nicht, rechtzeitig auszureisen. Am 10. Mai 1940 wurde er als deutscher Staatsbürger und damit als Angehöriger eines Feindstaates von den belgischen Behörden festgenommen und im französischen Internierungslager Saint-Cyprien festgehalten.
Ab dem 17. September 1942 war er, nun im deutschen Einflussbereich, im Konzentrationslager im französischen Rivesaltes in Haft. Mit dem Deportationszug Nr. 40 wurde er am 4. November 1942 über Drancy nach Auschwitz deportiert. Er kam dort am 4. Dezember 1942 an; in den Quellen wird als Todestag wahlweise der Ankunftstag oder der 24. Dezember 1942 angegeben.