Max Salomon
- Rheinbezirksmeister 1931
Bereits als 18-jähriger schaffte Max Salomon, der spätestens im Juli 1921 zum Verein gehörte, den Sprung in die erste Mannschaft von Alemannia Aachen. In rund 140 Meisterschaftsspielen schoss er mehr als 80 Tore, womit er bis heute zu den erfolgreichsten Torjägern in der Vereinsgeschichte zählt. Den größten Erfolg feierte er mit der Alemannia im Jahr 1931, als das Team durch den 3:2-Sieg gegen den Rheydter SV Meister des Rheinbezirks wurde. Zwei Jahre später, am 19. März, bestritt er im Rheinbezirksendspiel gegen Sülz 07 sein letztes Pflichtspiel für die Alemannia.
Kurz nach dem reichsweiten Boykott jüdischer Geschäfte und Einrichtungen am 1. April 1933 verschwand Max Salomon aus den Spielaufstellungen. Er hatte den Verein unter ungeklärten Umständen verlassen, die Vereinszeitung meldete im Sommer 1933 lediglich knapp: „Salomon trat infolge der Zeitrichtung ab“.
Max Salomon floh vor der NS-Verfolgung zunächst zu seinem Bruder Robert in das benachbarte niederländische Vaals, später dann nach Brüssel. Bei einem Besuch in seiner Heimatstadt Aachen wurde er 1935 wegen „Rassenschande“ verhaftet und wegen eines Verhältnisses zu einer „arischen“ Frau zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt.
Von Brüssel aus - Salomon hatte in Belgien nie einen gesicherten Aufenthaltsstatus und wurde mehrfach ausgewiesen - führte ihn seine Flucht später nach Frankreich, wo er jedoch bei Kriegsausbruch im Westen im Mai 1940 als Deutscher und damit Bürger eines Feindstaates interniert wurde. Er war zunächst im französischen Lager Saint-Cyprien interniert, nach dem deutschen Sieg über Frankreich dann im Konzentrationslager Gurs.
Mit dem Deportationszug Nr. 28 wurde er am 4. September 1942 über das Konzentrationslager Drancy bei Paris in Richtung des Vernichtungslagers Auschwitz deportiert. Dort kam Max Salomon aber wohl nie an. Es ist dokumentiert, dass er im schlesischen Kozle (dt.: Cosel), ca. 200 km westlich von Auschwitz, den Zug verlassen musste und dort wohl als Zwangsarbeiter bei der sog. Dienststelle Schmelt eingesetzt wurde. Seitdem gilt er als verschollen.