Gyula Kertész
- Vizemeister im Gau Groß-Leipzig 1932/33
- Qualifikation für die Gauliga Sachsen 1933/34
Gyula Kertész war ein ungarischer Fußballspieler und -trainer, der für den MTK Budapest spielte und 1912 ein Länderspiel für Ungarn absolvierte.
Über die Stationen Union 03 Altona, Victoria Hamburg, FC Basel und Hamburger SV kam er 1932 zum Ersten Deutschen Meister VfB Leipzig (heute: 1. FC Lokomotive Leipzig). Mit dem VfB Leipzig wurde Kertész in der Saison 1932/33 Vizemeister im Gau Groß-Leipzig und schaffte so die Qualifikation für die neue Gauliga Sachsen.
Am 15. Mai 1933 kündigte ihm der Verein offiziell aus finanziellen Gründen. Seine jüdische Herkunft wird wohl der wahre Grund für die Entlassung gewesen sein. Im Zuge der sogenannten Gleichschaltung des Sports durch die Nationalsozialisten waren alle Vorstandsmitglieder des VfB Leipzig bereits am 12. Mai 1933 von ihren Ämtern zurückgetreten und der linientreue Nazi Dr. Herbert Fricke hatte den Vorsitz als "Vereinsführer" übernommen.
Fortan konnte Kertész nicht mehr als Trainer in Deutschland arbeiten. Er emigrierte mit seiner Familie 1938 über Frankreich in die USA und war dort in der Schallplattenindustrie tätig. Gyula Kertész lebte mehr als vier Jahrzehnte in den Vereinigten Staaten von Amerika und kehrte nie wieder nach Europa zurück. Er starb 94-jährig am 1. Mai 1982 in New York City.