Sein Vater Joseph war Besitzer von Brauereien und Gastwirtschaften und wurde, bezugnehmend auf den Münchner Stadtteil seiner Herkunft, „König von Haidhausen“ genannt. Von ihm übernahm Dr. Hermann Schülein, der Wirtschaft, Philosophie und Jura studiert hatte, die Leitung der heute weltbekannten Brauerei Löwenbräu. Wegen seines Fachwissens und aufgrund guter Beziehungen beließen die Nationalsozialisten den jüdischen Generaldirektor anfänglich in seiner Führungsposition, die er erst Ende 1935 aufgeben musste.
Nachdem er die „Reichsfluchtsteuer“ in Höhe von 250 000 Reichsmark - nach heutigem Wert etwa zwei Millionen Euro - entrichtet hatte, konnte Schülein ein Jahr später „Nazi-Deutschland“ verlassen und nach New York emigrieren. Auch in den USA etablierte er sich schnell als erfolgreicher Unternehmer und wurde Direktor der Rheingold-Brauerei.
Schülein, der seit 1927 Mitglied und Gönner des FC Bayern gewesen war, förderte - weiterhin als Vereinsmitglied - den Klub auch von den USA aus nach dem Zweiten Weltkrieg wieder. Ebenso untertützte er von dort den Wiederaufbau seiner Heimatstadt München und besuchte diese in den Nachkriegsjahren regelmäßig.