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        Klaus Fischer

        27. Dezember 1949, Kreuzstraßl
        Sturm

        Stationen als Spieler:

        1968-1970    TSV 1860 München    
        1970-1981    FC Schalke 04        
        1981-1984    1. FC Köln 
        1984-1988    VfL Bochum 

        Verein:
        535 Spiele, 268 Tore (Bundesliga)

        Erfolge:
        DFB-Pokalsieger: 1972, 1983
         

        Nationalmannschaft:
        45 Spiele, 32 Tore

        Vize-Weltmeister: 1982
         

        Es sind nicht nur viele Tore, die Klaus Fischer im Laufe seiner Karriere für 1860 München, Schalke 04, den 1.FC Köln, den VfL Bochum und die deutsche Nationalmannschaft erzielt hat, sondern vor allem viele schöne Tore. Schönheit aber keineswegs um der Schönheit willen. Der gelernte Glasbläser aus dem niederbayrischen Zwiesel war kein Schlenzer, der bewusst den Torwinkel anvisierte, kein Dribbler, der zunächst möglichst viele Gegenspieler aussteigen lassen wollte, ehe er vollstreckte, und auch kein herausragender Distanzschütze. Die Schönheit seiner Tore entsprang einem gewissen Pragmatismus. Seine Spezialität, den Fallrückzieher, entwickelte er quasi aus der Notsituation heraus zur Perfektion. 

        Als Fischer wieder einmal waagerecht in der Luft liegend, mit dem Rücken zum Tor, im WM-Halbfinale 1982 gegen Frankreich einer seiner wichtigsten Treffer gelungen war, der Fußballliebhaber in der ganzen Welt in Verzückung versetzte, sagte er nur bescheiden: „Anders hätte ich den Ball nicht reinmachen können.“ Kein Vorwurf an seine Flankengeber, die schätzte er in besonderer Weise: „Ohne Spieler wie in meinen Anfängen bei Schalke 04 Stan Libuda oder später Rüdiger Abramczik hätte ich niemals so erfolgreich sein können.“ Aber ihre Zuspiele waren halt nicht permanent Torvorlagen auf dem Silbertablett. Gerieten sie etwas unpräzise, machte es sich Fischer zur Aufgabe, auf möglichst direktem Wege doch noch zum Abschluss zu kommen. Darin entwickelte er eine wahre Meisterschaft. Nicht nur per Fallrückzieher. 

        Als das Schalke-Idol im Oktober 1976 beim legendären 7:0-Auswärtssieg im Münchener Olympiastadion die Bayern mit vier Treffern beinahe im Alleingang zerlegte, gelang ihm ein Flugkopfballtor, bei dem er mit seiner Nasenspitze fast die Grasnarbe ankratzt hätte. Der auf ihn zukommende Ball war kurz vor ihm aufgesetzt. Fischer entschied sich in solchen Situationen instinktiv und rasend schnell für die erfolgversprechendste Variante, mit welchem Körperteil und in welcher Körperhaltung das Spielgerät in Richtung Tor zu bugsieren sei. 

        In einer anderen Situation hätte er sich allerdings anders entscheiden müssen. Durch die Annahme eines lächerlich anmutenden Geldbetrags wurde er als junger Spieler 1971 in den Bundesliga-Bestechungsskandal verwickelt und infolgedessen insgesamt über 13 Monate vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Dennoch avancierte Klaus Fischer zum bis heute drittbesten Torschützen der höchsten deutschen Spielklasse. Für die Nationalmannschaft blieb er sogar fünf Jahre gesperrt, weshalb er dort erst im November 1977 debütierte. Das aber in gewohnter Manier -  mit zwei Toren. In 45 Länderspielen mit 32 Treffern erreichte er eine phänomenale Torquote.

        Für die Nationalmannschaft erzielte er auch in einem Länderspiel gegen die Schweiz 1977 sein am häufigsten ausgezeichnetes Tor (Tor des Monats, Tor des Jahrzehnts, Tor des Vierteljahrhunderts). Ein Fallrückzieher, an Schönheit nicht zu überbieten. Die Flanke war wohl nicht so gut.

        Die HALL OF FAME des deutschen Fußballs ist auf Initiative des Deutschen Fußballmuseums gegründet worden. Im November 2018 und Januar 2019 haben führende Sportjournalistinnen und Sportjournalisten die Gründungsmannschaften der Männer und Frauen gewählt. Die Jurymitglieder waren aufgerufen, ihre Spieler- und Trainerpersönlichkeiten des deutschen Männer- und Frauenfußballs zu berufen. Genannt werden durften Spielerinnen und Spieler, die für deutsche Auswahlmannschaften spielberechtigt waren und deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt. Die HALL OF FAME würdigt die größten Legenden des deutschen Fußballs erstmals zentral an einem Ort. Sie ist Teil der Dauerausstellung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Am 1. April 2019 eröffnet, ist so eine dauerhafte Pilgerstätte für alle Fußballfans entstanden. Die Jury entscheidet im jährlichen Rhythmus über weitere Neuaufnahmen aus dem Männer- und Frauenfußball.

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