2. September 1967, Frankfurt a.M.
Mittelfeld
Stationen als Spieler:
1985-1987 Eintracht Frankfurt
1987-1990 Borussia Dortmund
1990-1992 Eintracht Frankfurt
1992-1994 Juventus Turin
1994-2000 Borussia Dortmund
2000-2003 FC Schalke 04
2003-2004 Eintracht Frankfurt
Verein:
429 Spiele, 110 Tore (Bundesliga)
56 Spiele, 19 Tore (Serie A, Italien)
Erfolge:
Deutscher Meister: 1995, 1996
DFB-Pokalsieger: 1989, 2001, 2002
UEFA-Champions-League-Sieger: 1997
UEFA-Pokal-Sieger: 1993
Nationalmannschaft:
85 Spiele, 29 Tore
Weltmeister: 1990
Europameister: 1996
Vize-Europameister: 1992
Seine Titelsammlung sucht im deutschen Fußball ihresgleichen: Weltmeister, Europameister, Weltpokal-Sieger, Champions-League-Sieger, UEFA-Pokalsieger, Deutscher Meister, DFB-Pokalgewinner – Andreas Möller hat so ziemlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Als Spieler, der nie in Diensten von Seriengewinner Bayern München stand, ist das hierzulande eine einmalige Erfolgsgeschichte.
Seine Karriere ist dennoch nicht makellos verlaufen. Nicht eingehaltene Treueschwüre gegenüber Vereinen und Fans, die „Mutter“ aller Strafraum-Schwalben, das Image, allzu zart besaitet zu sein und ein eigentlich undenkbarer Wechsel von Borussia Dortmund zum Erzrivalen Schalke 04 mögen einige Gründe dafür sein, weshalb Möller selten unumstritten war.
Dabei besaß er alle Voraussetzungen, um unaufhaltsam durchzustarten. Seine unglaubliche Schnelligkeit verhalf ihm zu dem Spitznamen „Turbo“. Darüber hinaus verfügte er über eine filigrane Pass- und Schusstechnik, war als Mittelfeldspieler enorm torgefährlich und hatte immer einen Blick für seine Mitspieler, um sie effektiv in Szene zu setzen. In einer Phase nach seinen Wechsel zu Juventus Turin gelangen ihm in der Serie A sogar etliche Kopfballtore in Serie. Möller präsentierte sich als ein annähernd kompletter Spieler, abgesehen von den nicht sehr stark ausgeprägten Defensivqualitäten. Was der 85-malige Nationalspieler mit seiner Leichtfüßigkeit und fußballerischen Fähigkeiten hingegen nach vorne, in Richtung des gegnerischen Tores fabrizierte, war eine Augenweide. Vor Welt- und Europameisterschaften fiel deshalb stets der Name Möller, wenn es darum ging, den großen Star des Turniers auszuloten. Die Erwartungshaltung war dann gelegentlich zu erdrückend.
Sein bestes, weil konstanteste Turnier spielte er beim EM-Titelgewinn 1996, wo er im Halbfinale mit dem entscheidenden Treffer im Elfmeterschießen gegen Gastgeber England für den Einzug ins Endspiel sorgte. Die Mitte der 1990er-Jahre dürfen ohnehin als die Möller-Jahre gelten. Nach seiner Rückkehr 1994 aus Italien in die Bundesliga gewann er mit Borussia Dortmund zweimal hintereinander die deutsche Meisterschaft und krönte diese äußerst erfolgreiche Ära mit dem Gewinn der Champions League und des Weltpokals im Jahr 1997.
Auch auf Schalke mussten die zunächst ihm gegenüber sehr kritisch eingestellten Fans bald anerkennen, dass mit dem ungeliebten Ex-Dortmunder nun ein echter Erfolgsgarant in ihren Reihen stand. Zwei DFB-Pokalsiege in Folge ließen Möller im Herbst seiner Laufbahn auch die blau-weißen Herzen erobern, ehe er zu seinem eigentlichen Stammverein Eintracht Frankfurt zurückkehrte. Von hieraus hatte er seine titelgekrönte Karriere gestartet. Als Deutscher A-Jugend-Meister.
Die HALL OF FAME des deutschen Fußballs ist auf Initiative des Deutschen Fußballmuseums gegründet worden. Im November 2018 und Januar 2019 haben führende Sportjournalistinnen und Sportjournalisten die Gründungsmannschaften der Männer und Frauen gewählt. Die Jurymitglieder waren aufgerufen, ihre Spieler- und Trainerpersönlichkeiten des deutschen Männer- und Frauenfußballs zu berufen. Genannt werden durften Spielerinnen und Spieler, die für deutsche Auswahlmannschaften spielberechtigt waren und deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt. Die HALL OF FAME würdigt die größten Legenden des deutschen Fußballs erstmals zentral an einem Ort. Sie ist Teil der Dauerausstellung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Am 1. April 2019 eröffnet, ist so eine dauerhafte Pilgerstätte für alle Fußballfans entstanden. Die Jury entscheidet im jährlichen Rhythmus über weitere Neuaufnahmen aus dem Männer- und Frauenfußball.