#bild#Die WM 1966 war ein Aufbruch in die Moderne – inmitten der „Swinging Sixties“ wurde erstmals eine WM-Endrunde im Fernsehen übertragen. Gleichzeitig erlebte die Sportfotografie eine Blütezeit. Unmittelbar nach dem WM-Endspiel entstand das „Sportfoto des Jahrhunderts“ von Verlegersohn Axel Springer Junior alias Sven Simon, das den niedergeschlagenen deutschen Kapitän Uwe Seeler unter dem Eindruck der 2:4-Niederlage gegen England zeigt.
„In der Sonderausstellung im Deutschen Fußballmuseum und mit dem begleitenden Katalog ‚Wembley 1966 - Der Mythos in Momentaufnahmen‘ gehen wir nach langer Recherche den letzten Geheimnissen des Finals nach. Mit mehr als 150 Abbildungen haben wir dem legendären WM-Endspiel von 1966 zwischen England und Deutschland ein fotografisches Denkmal gesetzt. Den Schwarz-Weiß-Bildern wohnt eine ganz eigene Ästhetik inne“, so Autor und Museumsdirektor Manuel Neukirchner.
#bild#Das Publikum ließ sich nach der Veranstaltung von Wolfgang Weber Autogramme geben und Bücher signieren. Nicht nur Zeitzeugen, sondern auch junge Fans standen Schlange. Der Vize-Weltmeister dazu: „Das ist heute wie 1966: Die Fans haben uns wie Weltmeister begrüßt.“ Und mit einer Frage wird er auch 50 Jahre nach dem Finale noch häufig konfrontiert: „Drin oder nicht drin?“ Weber ist unmittelbar Beteiligter des damaligen 3:2-Führungstreffers für England, der als „Wembley-Tor“ in die Fußballgeschichte eingegangen ist. Bis heute ist nicht einwandfrei geklärt, ob der Ball vollständig hinter der Linie aufsetzte. Weber hat seinen Frieden damit gemacht: „Als Sportler will man natürlich immer gewinnen. Aber ich bin froh, Teil dieses Jahrhundertfinals zu sein.“
Manuel Neukirchner ist Gründungsdirektor des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund, das in diesen Tagen mit einem vielfältigen Programm einen ersten Geburtstag feiert. Die Sonderausstellung zu Wembley '66 läuft noch bis zum 15. Januar 2017.