Sechs Legenden für die HALL OF FAME

Die HALL OF FAME des deutschen Fußballs bekommt mit Bert Trautmann, Guido Buchwald, Bastian Schweinsteiger, Horst Hrubesch, Otto Rehhagel und Jupp Heynckes sechs Neuzugänge, die allesamt Legendenstatus genießen.

Die Jury würdigte damit auch außerordentliche Leistungen und Erfolge, die im Ausland erbracht wurden. Der aus Bremen stammende Trautmann, der im vergangenen Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, avancierte in England vom Kriegsgefangenen zur Torhüter-Ikone von Manchester City, Rehhagel krönte seine herausragende Trainerkarriere, als er 2004 die griechische Nationalmannschaft sensationell zum EM-Titel führte.

Der langjährige Mittelfeldstratege des FC Bayern München, Bastian Schweinsteiger, ist einer der erfolgreichsten deutschen Fußballer überhaupt. Wie der Weltmeister von 2014 sind der Stuttgarter Guido Buchwald, Weltmeister von 1990, und das HSV-Kopfballungeheuer Horst Hrubesch, Europameister von 1980, nicht nur verdienstvolle Nationalspieler, sondern auch große Identifikationsfiguren ihrer jeweiligen Vereine. Jupp Heynckes arbeitete über 40 Jahre mit großen Erfolgen im In- und Ausland. 2013 gewann er mit Bayern München als erster deutscher Trainer das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League.

Manuel Neukirchner, Direktor Deutsches Fußballmuseum und Juryvorsitzender der HALL OF FAME des deutschen Fußballs: „Wir haben in der Jury eine gute Mischung gefunden. Bert Trautmann ist eine Symbolfigur des deutschen Fußballs. Ohne den herausragenden Guido Buchwald und seine Qualitäten gegen Diego Maradona wären wir 1990 nicht Weltmeister geworden. Bastian Schweinsteiger ist die prägende Spielfigur der goldenen Generation, die sich mit dem WM-Titel 2014 krönte. Horst Hrubesch ist nicht nur das Kopfballungeheuer, sondern vor allem eine starke Persönlichkeit. Jupp Heynckes zählt spätestens seit seinem Triple-Triumph mit den Bayern zu den erfolgreichsten Trainern des Vereinsfußballs. Und Otto Rehhagel ist mit seinen Sensationserfolgen eine Ausnahmeerscheinung des deutschen Fußballs.“

Insgesamt schafften es 22 Spieler und fünf Trainer auf die Shortlist für die Neuaufnahme in die HALL OF FAME des deutschen Fußballs. Die Wahl betraf die Jahrgänge 2023 und 2024. Grundsätzlich können deutsche Persönlichkeiten aus dem Männer- und Frauenfußball von 1900 bis heute vorgeschlagen werden, die ihre Karriere mindestens fünf Jahre beendet haben. Zu berücksichtigen sind insbesondere herausragende Leistungen in der Nationalmannschaft vor und nach dem Krieg, in der ehemaligen DDR-Auswahl sowie im nationalen und internationalen Vereinsfußball.
Die offizielle Ehrung und Aufnahme der neuen HALL-OF-FAME-Mitglieder erfolgt im kommenden Jahr im Deutschen Fußballmuseum wie auch die Auswahl der nächsten Neuzugänge aus dem Fußball der Frauen.

Bastian Schweinsteiger: „Ich möchte mich bei der Jury bedanken für die Aufnahme in die HALL OF FAME. Es ist eine große Ehre, mich neben so großartigen Fußballspielern einreihen zu dürfen. Das macht mich sehr stolz. Besonders freut mich, dass mit Miro Klose und Philipp Lahm auch schon zwei Kollegen aus unserem 2014er-Team aufgenommen sind. Ich bin sehr überrascht, gleich nach Ablauf der Fünf-Jahres-Frist nach Ende meiner Profikarriere in die HALL OF FAME einziehen zu dürfen. Was wir zusammen im Team und für alle Fans im deutschen Fußball erreicht haben, das macht mich bis heute sehr, sehr stolz.“
Guido Buchwald: „Ich möchte mich bei der Jury für die Wahl in die HALL OF FAME des deutschen Fußballs recht herzlich bedanken. Das ist eine tolle Auszeichnung und es macht mich stolz, in den elitären Kreis mit Persönlichkeiten wie Franz Beckenbauer, Wolfgang Overath, Uwe Seeler und Lothar Matthäus aufgenommen zu werden. Ich freue mich auf ein baldiges Treffen im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.“
Horst Hrubesch: „Ich habe es von Manuel Neukirchner erfahren und mich riesig gefreut. Nach Uwe Seeler bin ich erst der zweite HSV-Spieler, der es gepackt hat. Das ist eine besondere Ehre. Ich hatte in meinem Leben immer wieder Aufgaben vor mir, für die ich viel investieren musste. Wenn man dafür jetzt in die HALL OF FAME aufgenommen wird, ist das eine tolle Bestätigung. Solche Dinge braucht man ab und zu für sich selbst – und sie sind Ausdruck einer gewissen Wertschätzung. Mit der Nationalmannschaft habe ich gegen alle Großen gespielt: mit Breitner und Rummenigge gegen Maradona oder Sócrates – darin lag für mich immer ein besonderer Reiz. Als Fußballer durfte ich vieles sehen, erleben, mitmachen – das Wichtigste war für mich aber immer, dass mir, egal wo ich war, Leute geholfen haben, dass mich Fans und Mannschaft angenommen haben, wie ich bin. Uwe zum Beispiel war einer meiner ersten Fürsprecher in Hamburg.“
Jupp Heynckes: „Für jede Fußballspielerin und jeden Fußballspieler ist es eine große Ehre, in die Hall of Fame des deutschen Fußballs aufgenommen zu werden. Deshalb freue auch ich mich, nun diesem erlesenen Kreis anzugehören. Ich empfinde diese Auszeichnung als Würdigung meiner Karriere als Spieler und Trainer.“
Otto Rehhagel: „Ich war 16 Jahre alt, als Deutschland 1954 Weltmeister wurde. Dieses Spiel gegen Ungarn, dieses 3:2, hat mich stark beeindruckt. Fritz Walter, Helmut Rahn, Sepp Herberger – das waren meine Helden damals. Mit ihnen heute gemeinsam in der HALL OF FAME des deutschen Fußballs zu stehen, macht mich sehr glücklich. Und auch stolz.“

Bislang in die HALL OF FAME des deutschen Fußballs berufen wurden:
Männer, Jahrgang 2022: Philipp Lahm, Bernd Schuster, Karl-Heinz Rummenigge
Frauen, Jahrgang 2022: Nadine Angerer, Ariane Hingst, Anne Trabant-Haarbach, Christa Kleinhans, Bärbel Wohlleben
Männer, Jahrgang 2021: Jürgen Kohler, Horst Eckel, Joachim Streich, Miroslav Klose, Udo Lattek
Männer, Jahrgang 2020: Berti Vogts, Michael Ballack, Andreas Möller, Klaus Fischer, Rudi Völler
Männer, Jahrgang 2019: Oliver Kahn, Hans-Jürgen Dörner, Wolfgang Overath, Jürgen Klinsmann, Helmut Schön
Frauen, Jahrgang 2019 (Gründungself): Silke Rottenberg; Steffi Jones, Doris Fitschen, Nia Künzer; Renate Lingor, Silvia Neid, Martina Voss-Tecklenburg, Bettina Wiegmann; Inka Grings, Birgit Prinz, Heidi Mohr; Tina Theune
Männer, Jahrgang 2018 (Gründungself): Sepp Maier; Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Andreas Brehme; Günter Netzer, Lothar Matthäus, Fritz Walter, Matthias Sammer; Uwe Seeler, Gerd Müller, Helmut Rahn; Sepp Herberger

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