#bild#Während des von Jessica Kastrop moderierten 90-minütigen Bühnenprogramms blickte Gründungsdirektor Manuel Neukirchner gemeinsam mit Bundestrainer Joachim Löw und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff auf die Projektentwicklung und große Fußball-Momente der vergangenen Jahrzehnte zurück. Das Ensemble des Musicals „Das Wunder von Bern“ ließ mit einer Darbietung nicht nur bei dem anwesenden WM-Held Horst Eckel Erinnerungen an den ersten bedeutenden Erfolg der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz aufleben.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends vollzog sich mit der Einbringung des letzten Exponats. Der WM-Siegerpokal von 2014 komplettiert die Reihe der rund 1.600 Ausstellungsobjekte, die in eine multimediale Inszenierung eingebettet sind.
„Wenn man sieht, wie viele Vereine es in NRW gibt, oder die Zahl der Aktiven, oder wenn man bedenkt, wie viele Zuschauer Woche für Woche in die Stadien strömen, dann darf man sagen: Das Museum gehört einfach hier her“, sagte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. „Auch ich bin mir sicher: Es wird eine Pilgerstätte. Nicht zuletzt aufgrund der vielen Exponate, die eine ganz besondere Anziehungskraft besitzt.
#bild#Laut Wolfgang Niersbach begehe man den Eröffnungstag mit Freude. „Sie ist aber getrübt, das will ich nicht ausblenden. Schon gar nicht, weil die WM 2006 ideeller Ausgangspunkt für das Fußballmuseum ist. Viele Menschen haben das Turnier damals euphorisch begleitet. Die Welt hat uns dafür bewundert, hatte Hochachtung und Sympathie für unsere Gastfreundschaft. Dass jetzt versucht wird, einen Schatten über dieses Ereignis zu legen, tut Deutschland und mir weh. Das ist die emotionale Seite. Die rationale Seite verlangt, dass wir die Dinge, die im Raum stehen, vehement aufklären werden. Ich verspreche, dass wir das als Team in Angriff nehmen.“
Oberbürgermeister Ullrich Sierau erinnerte an dem Abend an den 24. April 2009, als beim DFB-Bundestag die Entscheidung fiel, ob das Museum nach Gelsenkirchen oder nach Dortmund geht: „Damals haben wir uns gegenseitig die Daumen gedrückt. Ganz anders als im Derby. Denn hier war klar, der Gewinner stand schon vorher fest: Die Region bekommt das Fußballmuseum. Diese Sportart ist hier fest verankert. Es gibt alleine in Dortmund 109 Vereine. Und frei nach Adi Preißler können wir jetzt sagen: Entscheidend ist im Museum, nicht mehr nur auf dem Platz.“
#bild#Manuel Neukirchner sagt: „Der Fußball ist längst zum wichtigen Teil der Alltagskultur geworden, mit seiner Tradition, mit seinem Zugehörigkeitsgefühl. Gerade im Ballungsraum Ruhrgebiet mit seinen vielfältigen Formen des kulturellen Austauschs, mit seinen fünf Millionen Menschen aus 170 Nationen. Das Ruhrgebiet ist daher als Standort für das Deutsche Fußballmuseum ideal geeignet – und wird gleichsam weit über die Grenzen von Nordrhein-Westfalen hinaus wirken. Das ist unser Anspruch, das ist unser Auftrag.“
Die Eröffnung des Deutschen Fußballmuseums erfolgt nach einer baulichen Realisierungszeit von drei Jahren. Der von HPP Architekten errichtete Neubau gibt in prominenter Lage gegenüber dem Dortmunder Hauptbahnhof der 140-jährigen deutschen Fußballgeschichte eine neue und dauerhafte Heimat. Als Ergänzung der Kunst- und Kulturmeile leitet sich die Form des aufgeständerten und keilförmig eingeschnittenen Bauwerks sowohl aus dem städtebaulichen Umfeld als auch aus dem vom Szenografie-Büro TRIAD Berlin umgesetzten Ausstellungskonzept ab. Das Museum begründet in seiner Gesamtkonzeption ein neues Kulturformat für den deutschen Fußball.
#bild#Weitere Stimmen
Reinhard Rauball: „Man braucht nicht groß erklären, wie groß in Dortmund die Begeisterung für Fußball ist. Der Sport wird in dieser Stadt gelebt. Darüber hinaus besitzt er eine große gesellschaftspolitische Bedeutung. Das zeigt sich Woche für Woche auf den Plätzen im Ruhrgebiet.“
Joachim Löw: „Es ist eine imposante Ausstellung. Die Bilder von der WM 2014 sind wunderbare Eindrücke, die noch sehr präsent sind. Ich bin froh und sicher auch ein Stück weit stolz, dass sie im Deutschen Fußballmuseum bewahrt werden.“
Oliver Bierhoff: „Als wir das Finale gewonnen haben, war die Erleichterung sehr groß. Die Spieler trugen schon die Last mit sich herum, dieses Endspiel unbedingt zu gewinnen. In den Turnieren davor haben wir den letzten Schritt nicht gemacht. Schön, dass wir den WM-Pokal in die Ausstellung einbringen können.“
#bild#Otto Rehhagel: „Fußball hat im Ruhrgebiet schon immer eine besondere Bedeutung gehabt. Für die Menschen, die hart unter Tage malocht haben, war der Fußball eine wunderbare Abwechslung. Und diese Begeisterung ist bis heute ungebrochen.“
Toni Schumacher: „Meine Eltern haben immer gesagt: Der Junge ist im WM-Jahr geboren, der muss ein guter Fußballer werden… Das hat nicht ganz geklappt. Aber immerhin bin ich ein passabler Torwart geworden.“
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