Baustellenführung mit Niersbach und Sierau

Die turnusgemäße Gesellschafterversammlung zum Jahresende 2014 nutzten Wolfgang Niersbach und Ullrich Sierau, um sich über den Stand der Baumaßnahmen vor Ort zu informieren. Der DFB-Präsident und Dortmunds Oberbürgermeister ließen sich von der Geschäftsführung der DFB-Stiftung Deutsches Fußballmuseum über die Baustelle am Dortmunder Hauptbahnhof führen.

#bild#Wolfgang Niersbach ist schon vor Ort, als Ullrich Sierau den Museumsneubau betritt. Die beiden Mitglieder der Gesellschafterversammlung tauschen sich kurz über das Champions-League-Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem RSC Anderlecht vom Vorabend aus, bei dem sich Niersbach vor allem über den Auftritt von Ilkay Gündogan („Ein super Typ und ein genialer Fußballer!“) gefreut hat. Dann übernehmen Manuel Neukirchner und Michael Keßeler die Regie. Die beiden Geschäftsführer des Museums erläutern den Stand der Baumaßnahmen und führen die Gesellschafter und einige Medienvertreter durch die einzelnen Ausstellungsbereiche.

Gleich zu Beginn des Rundgangs in der 2. Etage, wo das „Wunder von Bern“, der WM-Titelgewinn von 1954, inszeniert wird, gerät Ullrich Sierau ins Schwärmen. „Jetzt kann man sich das Ausstellungserlebnis schon viel besser vorstellen. Bei mir löst die Baustelle große Vorfreude aus.“

Gefühle besonderer Art kommen auch bei Wolfgang Niersbach auf, als die Gruppe die Stelle erreicht, an der zur Ausstellungseröffnung der linke Schuh von Mario Götze ausgestellt wird, mit dem er in der 113. Minute des WM-Finales 2014 den 1:0-Siegtreffer markierte. „Wir hatten uns geistig und körperlich schon auf ein Elfmeterschießen eingestellt“, erinnert sich der DFB-Präsident. Zwar sei ihm angesichts des „weltbesten Torwarts“ in den eigenen Reihen nicht Bange vor dem Wettschießen vom Punkt aus gewesen. Doch dass Götze das Endspiel sieben Minuten vor dem Ende entschied, war letztlich angenehmer. Niersbach: „Die Erleichterung und die Freude nach dem Abpfiff waren unbeschreiblich. Dazu gibt es keine Steigerung.“

#bild# Was für die einen Jubel und Heiterkeit bedeutete, brachte für andere mehr Arbeit mit sich. „Eigentlich müssen wir uns bei den Museumsmachern entschuldigen“, so der DFB-Präsident augenzwinkernd. „Bevor die Ausstellung eröffnet wird, ist schon eine Erweiterung nötig.“ Eine Herausforderung, der sich Manuel Neukirchner und sein Team gerne gestellt haben. „Selbstverständlich werden wir diesen entscheidenden Augenblick lebendig inszenieren. Inklusive der ganzen Mannschaft, die dem deutschen Fußball den vierten Stern beschert hat“, erläutert Neukirchner. „Neben dem Turnierverlauf mit seinen vielen Geschichten und Höhepunkten wollen wir aufzeigen, wie es zu diesem Erfolg gekommen ist.“

So wird ab Sommer 2015 mit modernster Technik die Entwicklung der Nationalmannschaft vom deprimierenden Vorrunden-Aus bei der Europameisterschaft 2000, über die Gründung von Nachwuchsleistungszentren und den Veränderungen bei der Nachwuchsförderung bis zum WM-Titelgewinn 2014 erlebbar gemacht. Das passe perfekt zum Selbstverständnis des Fußballmuseums. „Hier haben wir nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart und die Zukunft im Blick“, betont der Museumsdirektor.

#bild#Die Gruppe durchquert anschließend die Schatzkammer, in der auch der 2014 unter der Sonne Brasiliens gewonnene WM-Pokal zu sehen sein wird, und landet in der „2. Halbzeit“. Hier steht der Vereinsfußball im Mittelpunkt. Ein Journalist möchte wissen, wie teuer es denn sei, die 1600 Exponate zu beschaffen. Meist koste das nur ein paar graue Haare, scherzt der DFB-Präsident. Nachdem Manuel Neukirchner Franz Beckenbauer zu Hause besucht hatte, hätte der Kaiser Niersbach angerufen. „Er sagte zu mir, er habe das Gefühl, überfallen worden zu sein. So viele Exponate habe der Museumsdirektor mitgenommen. Auf der anderen Seite war Franz auch der Auffassung, dass es doch besser sei, wenn nicht nur er und seine Familie die Erinnerungsstücke bewundern können, sondern die gesamte deutsche Fußballfamilie. Und das wird ab 2015 in Dortmund der Fall sein.“

Für den Oberbürgermeister ist es nahezu „ideal“, dass das Deutsche Fußballmuseum im Sommer 2015 seine Pforten öffnet. „Ein Jahr nach den WM-Gewinn kann man hier die magischen Momente von Rio noch einmal erleben“, so Ullrich Sierau. „Die Euphorie für den Fußball ist in dieser Stadt, in dieser Region und in ganz Deutschland ungebrochen. Durch die Eröffnung des Museums und die Erinnerung an den WM-Gewinn wird sie 2015 noch einmal zusätzlich befeuert.“


Hier finden Sie ein #video:10078:Video zum Baustellenbesuch#.

 

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