Pierre Littbarski: Ein Sommer in Italien
Un’estate italiana – ein italienischer Sommer. So lautete ein Motto des Gastgeberlandes Italien bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990, an deren Ende die DFB-Elf den goldenen Pokal mit nach Hause bringen durfte. Verschlossen in einer Vitrine strahlt er in der Schatzkammer des Fußballmuseums und wird nur zu ganz besonderen Anlässen befreit. Zum Beispiel, wenn ein Weltmeister zu Gast ist. Denn nur jene dürfen den Nachfolger des Jules-Rimet-Pokals mit den bloßen Händen berühren. Pierre Littbarski ist Weltmeister. Freudestrahlend, aber auch ehrfürchtig nimmt er die Trophäe aus der Vitrine. Das Funkeln in den Augen des ehemaligen Mittelfeldspielers könnte das gesamte Fußballmuseum erleuchten.
„Es ist schön, den Pokal endlich mal wieder in den Händen halten zu dürfen“, gesteht „Litti“, der einen mit seinem Rückblick in fast vergessene Zeiten mitnimmt: Mailand, Turin, Rom, das Wetter, das Team, die Fans, die Stimmung. Vier Wochen harte Arbeit, gekrönt mit dem verdienten Titel.
Obwohl er laut eigener Aussage die Erinnerungen an die Weltmeisterschaft in Italien nie vergessen wird, erwischt sich der 60-Jährige beim Rundgang durch das Fußballmuseum dann doch dabei, zahlreiche Fotos seiner eigenen Geschichte zu schießen. „Im Fußballmuseum befinden sich außergewöhnliche Exponate, die zwar schon lange existieren, so aber nicht in Vergessenheit geraten können. Exponate, wie den originalen Elfmeterpunkt, von dem aus Andreas Brehme das Tor erzielte, sieht man sonst nirgendwo“, ergänzt der Weltmeister von 1990 mit dem WM-Pokal im Arm.
Apropos Brehme. Littbarski war einer der ersten, die ihm nach seinem Elfmetertor gratulierten. „Ich habe mich extra so postiert, dass ich direkt zu ihm laufen konnte. Ich war sicher, dass er trifft“, sagt Littbarski und ergänzt: „Wir haben Maradona von unserem Tor ferngehalten und dann den Pokal geholt. Es gibt nichts Schöneres!“
Und damit die Geschichte des goldenen Pokals mit all den Erinnerungen an den einen Sommer in Italien Jahr für Jahr weiter erzählt werden kann, gab ihn Pierre Littbarski am Ende gerne wieder aus der Hand. Verschlossen in einer Vitrine strahlt der WM-Pokal von 1990 nun wieder in der Schatzkammer des Deutschen Fußballmuseums und wartet andächtig auf den nächsten Weltmeister von 1990.
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